Traumreise

Nachdem wir des öfteren nach der legendären Traumreise – von der schon in unserem Blog die Rede war – gefragt worden sind, haben wir uns dazu entschieden, sie nun der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die Traumreise diente uns auf unserer Busreise nach Norwegen um 00:30 Uhr vor allem zur Einstimmung auf die Nachtruhe. Sie kann aber auch zur Besinnung vor oder zum Runterkommen nach einem stressigen Schul- bzw. Arbeitstag gehört werden. Im folgenden findet ihr das zugrunde liegende Skript.

Eine Traumreise – gelesen von Michael S. und Benjamin J.

Schließe deine Augen – atme tief ein – und langsam aus – atme tief ein – und ganz langsam aus – du vergisst den Lärm um dich – die Gedanken, die dich noch beschäftigen – dein Herz wird ruhig – deine Glieder werden schwer – und nach und nach – sinkst ganz du langsam und tief in dich hinein – einatmen – ausatmen – du bist geborgen – du bist ganz bei dir – und nur im Jetzt – einatmen – ausatmen

Du betrittst ein kleines Wäldchen – es ist ein warmer Sommertag – die Strahlen der Sonne bahnen sich einen Weg durch das saftig-grüne Blätterwerk der Bäume – und erzeugen ein fröhliches Schattenspiel auf einer mit bunten Blümlein gespickten Wiese – sie berühren dein Gesicht – deine Schultern – deine Arme – deine Hände – deinen Bauch – deinen Rücken – deine Beine – deine Füße –  in der Ferne hörst du das sanfte Plätschern eines Baches – die Vögel singen ein vertrautes Lied – und ein leiser Wind weht sanft durch dein Haar.

Du betrittst einen mit Moos bedeckten Pfad – sanft schmiegt sich das weiche Grün an deine Füße – du fühlst dich als würdest du schweben – du schreitest weiter durch das Unterholz – über dir erblickst du ein heiteres Rotkehlchen, das sich ein sicheres Nest bereitet – und in der Ferne kannst du ein scheues Reh ausmachen, das dich erwartungsvoll mustert.

Ein kleines Eichhörnchen verlässt die Wipfel der Bäume – und traut sich ganz nah an dich heran – vorsichtig beschnuppert es dich – und mit seinem buschigen Schwanz umschmeichelt es deine Waden – ihr seht euch an – viele Augenblicke – es gibt nur noch dich – und das Eichhörnchen – hinter seinem Rücken holt es eine herrlich braune Haselnuss hervor – und reicht dir diese – mit einem verheißungsvollen, leisen Knacken öffnet sich die harte Schale – und gibt ihr köstliches Geheimnis frei – du kostest von der schmackhaften Nussfrucht – und erkundest geduldig die zahlreichen Geschmacksfacetten, die sich dir in diesem Augenblick offenbaren.

Das Eichhörnchen nimmt dich bei der Hand – und führt dich tiefer in den Wald hinein bis zu einer hellen Lichtung – in der Mitte der Lichtung erhebt sich ein kleiner Hügel – du trittst näher – und erkennst, dass es sich bei dem Hügel gar nicht um einen Hügel handelt – sondern um einen großen, flauschigen Bären – er schläft – und atmet ein – und atmet aus – ein – und aus – und mit jedem Atemzug vibriert zart das zottelige Fell des kuscheligen Bären.

Vorsichtig streichelst du dem schönen Tier über seinen großen Kopf – es erwacht und schaut dich aus seinen treuen, blauen Augen an – ein leises Brummen entfährt ihm als du ihm seinen prächtigen Bauch kraulst – du legst eine Hand auf seine Brust – und unter seinem Fell spürst du das Pochen des großen Bärenherzens – bumm bumm – bumm bumm – ihr fallt euch in die Arme – und du versinkst in dem plüschigen Pelz des Bären – du fühlst dich wie in Wattebäuschchen gebettet – du und der Bär werdet eins – du vergisst alles um dich herum – und fühlst nur noch den Bären – der Bär ist da – der Bär ist nah – du bist der Bär – du fällst in einen tiefen Schlaf – durchwanderst Träume aus Honig erbaut – und lebst mit deiner Bärenfrau und deinem Bärenbibi in einer kleinen Hütte aus Bienenwaben getäfelt.

Du atmest ruhig ein – und wähnst dich am Ziel deiner Träume – und atmest langsam aus – du bist glücklich – du atmest ruhig ein – du hast dich endlich gefunden – und atmest langsam aus – du bist ein Bär.

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